Trauer um Kamerad Josef Grünstäudl

In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser Ehrenbrandinspektor Josef Grünstäudl nach kurzer schwerer Krankheit von uns gerissen wurde.

Josef oder „Peda“, wie ihn viele seiner Freunde nannten, trat unserer Feuerwehr im Jahr 1976 im Alter von 23 Jahren bei. Gleich in den ersten Monaten absolvierte er den Grundlehrgang und die Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber. In den folgenden Jahren kamen noch Ausbildungen für Atemschutz, Funk, Gruppenkommandant, Zugskommandant und Maschinist dazu.

Im Jahr 1980 wurde Josef zum Fahrmeister ernannt und kümmerte sich in dieser Funktion um die Instandhaltung unserer Fahrzeuge und Geräte, was er als gelernter Mechaniker vorbildhaft machte.

Im Jahr 1988 wurde ein neuer Stellvertreter für Kommandant Franz Göbl gesucht. Josef stellte sich der Wahl und wurde ins Feuerwehrkommando gewählt. Diese Funktion hatte er 18 Jahre inne. Gemeinsam mit den Kommandanten Anton Futterknecht und Anton Rehberger bewegte er in dieser Zeit sehr vieles in unserer Feuerwehr:
Erweiterung des Feuerwehrhaus 1991, Ankauf unserer Tragkraftspritze 1996, des Mannschaftstransportfahrzeuges 1997 & des Tanklöschfahrzeuges 1999 und ein weiterer großer Feuerwehrhausumbau 2004. Auch unsere großen Feuerwehrfeste wurden in dieser Zeit veranstaltet.

Josef war beim Bewerbswesen unserer Feuerwehr nicht wegzudenken. Sein erster Landesbewerb 1976 fand wie sein letzter 2001 in Waidhofen/Ybbs statt. In diesen 25 Jahren war er ein sehr aktiver und begeisterter Wettkämpfer, der sich auch stets um die Ausbildung des Nachwuchses kümmerte.

Nach seiner Kommandozeit nahm er sich 2011 als Sachbearbeiter um unsere Feuerwehrgeschichte an. Schon in den Jahrzehnten davor war die Feuerwehrhistorie ein großes Hobby von ihm. Bereits 1999 organisierte Josef eine Ausstellung unserer historischen Geräte und Bekleidungen. Die Restaurierung der alten Stücke führte er selbst mit großer Liebe und Genauigkeit durch. Josef sammelte auch Feuerwehrzeitschriften und besaß alle niederösterreichischen „Brand-Aus“ Ausgaben von 1976 bis 2020.
Im August 2019 wurde unser altes Zeughaus nach einer Generalrenovierung als Feuerwehrmuseum eröffnet. Dieses Projekt war für Josef jahrelang ein Herzensanliegen und wäre ohne ihn sicher nicht zustande gekommen. 

2018 wurde Josef altersbedingt in den Reservestand überstellt. Trotzdem war er noch immer ein überaus aktives und verlässliches Mitglied. Mit seinen Kenntnissen als Mechaniker und Berufskraftfahrer half er stets bei Wartungsarbeiten und Überstellungsfahrten unserer Feuerwehrautos. Auch bei allen anderen Tätigkeiten und Veranstaltungen konnte man froh sein, wenn Josef dabei war und seinen Kameraden mit seiner reichen Erfahrung zur Seite stand.

Erwähnenswert ist auch, dass Josef sogar noch als Reservist an Fortbildungen in Tulln teilnahm und sich dort mit Feuerwehrhistorikern aus ganz Niederösterreich zum Austausch traf.

Für seinen herausragenden Einsatz im Feuerwehrwesen bekam Josef vom Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband ein Verdienstabzeichen und zwei Ehrenzeichen für vieljährige, verdienstvolle Tätigkeit verliehen.

Josef Grünstäudl war jahrzehntelang ein Pionier in unserer Feuerwehr. Ohne ihn würde unsere Wehr in der jetzigen Form nicht existieren. Er hatte großes Wissen in sämtlichen Fachbereichen und wurde von allen Kameraden sehr geschätzt.
Umso schwieriger ist es für uns zu begreifen, dass die Feuerwehr Raxendorf in Zukunft ohne unseren Kameraden und Freund Josef auskommen muss.
In Gedanken wird er aber weiterhin bei uns sein und wir werden „Peda“ und seinen Leistungen für unsere Feuerwehr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!

Deine Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Raxendorf.

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